Datum | 18.1.2022 |
Uhrzeit | 08.20 – 09.20 Uhr |
Sprecher*in | Prof. Dr. Christine Linke, Kommunikationswissenschaftlerin |
Online Veranstaltung
Die Aufzeichnung des Gesprächs kann hier angeschaut werden.
Die Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Christine Linke stellt die Ergebnisse der Studie „Geschlechterspezifische Gewalt im deutschen TV“ vor.
Gewalt wird in allen Programmen im Fernsehen sichtbar. Es zeigt sich, dass es sich dabei häufig um Darstellungen und Erzählungen teils expliziter und schwerer Gewalt vor allem gegen Frauen und Kinder handelt.
Jede dritte Frau wurde bereits Opfer körperlicher Gewalt. Auch im deutschen TV spiegelt sich diese Realität wider. Besonders problematisch dabei ist, dass die Betroffenen selbst nur selten zu Wort kommen. Auch fehlt meist der sensible Umgang mit der komplexen Thematik und ein Bewusstsein für die strukturelle Dimension. Möglichkeiten der Prävention und Hilfsangebote werden nur in sehr geringem Maße sichtbar.
Nach der Vorstellung der Studie diskutieren Prof. Dr. Christine Linke und die Kulturmanagerin Barbara Rohm, wie diese stereotypen und eindimensionalen Darstellungen verändert werden können. Und wie durch die Öffnung der Perspektiven komplexere Figuren und realistische Erzählungen entstehen.
Moderiert von Yvonne de Andrés, Kulturmanagerin und Vorstand von Power to Transform!
Zur kostenlosen Anmeldung:
https://www.eventbrite.de/e/power-morning-talkreihe-zu-sexismus-medien-tickets-230756608227
Infos zur Studie:
In dem Forschungsprojekt unter Mitarbeit von Ruth Kasdorf, M. A. ,wurde eine repräsentative Stichprobe von Fernsehinhalten mit einer qualitativen Medieninhaltsanalyse untersucht. Dabei wurden über 450 Stunden Material der acht Hauptsender (Das Erste, ZDF, RTL, RTL2, Vox, ProSieben, SAT1 und Kabel Eins) des Jahres 2020 für die Pre-Primetime und Primetime (18:00 bis 22:00 Uhr) analysiert.
Die Studie ist ein Kooperationsprojekt der Hochschule Wismar mit der Universität Rostock und wurde von Februar bis Oktober 2021 von der MaLisa Stiftung und der UFA GmbH gefördert.
Kurzbiographie Prof. Dr. phil. Christine Linke
Prof. Dr. phil. Christine Linke lehrt im Studiengang Kommunikationsdesign und Medien an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar.
Publikationen: Elizabeth Prommer, Christine Linke, Ausgeblendet: Frauen im deutschen Film und Fernsehen. Mit einem Vorwort von Maria Furtwängler (2019). Köln: Halem Verlag.
Wir weisen darauf hin, dass analoge und digitale Veranstaltungen ggf. live gesendet und Foto-, Ton- und Filmaufnahmen angefertigt und nachfolgend von Power To Transform! e.V. veröffentlicht werden können.